- Fachvorträge zum Thema Glasfaserausbau
- Aussprache mit Kommunalvertretern – Unternehmensleitung stellt sich kritischen Aussagen
Mosbach/Dreieich, 15. März 2024. „Miteinander – besser vernetzt“ – unter diesem Motto stand die dritte Regionalkonferenz der Breitbandversorgung Deutschland GmbH (BBV), die jüngst in Mosbach im baden-württembergischen Neckar-Odenwald-Kreis stattfand. Rund 70 Vertreter von Städten und Gemeinden, Stadtwerken und Zweckverbänden waren gekommen, um gemeinsam mit Vertretern der BBV und der Infrafibre-Gruppe den Stand des Glasfaserausbaus zu diskutieren und neue Informationen aus Bund und Land zu bekommen.
Jochen Mogalle und Martin Naber, beide Geschäftsführer der BBV Deutschland und des bayerischen Schwesterunternehmens LEONET, begrüßten die Gäste in der alten Mälzerei in Mosbach. Gemeinsam stellten sie die Unternehmensstrategie der BBV als Teil der Infrafibre-Unternehmensgruppe sowie die aktuelle Marktsituation dar. Das Unternehmen ist seit 2020 Teil der Infrafibre Germany-Gruppe, die den Glasfaserausbau im ländlichen Raum in Süddeutschland sowie Thüringen vorantreibt. „Die eingetrübten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland durch Inflation, hohe Kapitalkosten und begrenzte Baukapazitäten bedingen allerdings, dass wir die Geschwindigkeit bei der großflächigen Erschließung neuer Projekte etwas anpassen. Auch die regelmäßigen strategischen Störmanöver des ehemaligen Monopolisten und heute noch marktbeherrschenden Unternehmens – insbesondere der gezielte strategische Überbau sowie der strategische Übervertrieb – tragen nicht zu einer exponentiellen Steigerung an Investitionen in den Glasfaserausbau in Deutschland bei, die im Rahmen der dringend erforderlichen Digitalisierung eigentlich erforderlich wäre“, erklärte Jochen Mogalle.
Martin Naber ergänzte: „Wir werden in diesem Jahr eine mittlere fünfstellige Zahl an Gebäudeeinheiten (Homes Passed) mit einer hochmodernen Glasfaser-Infrastruktur erschließen. Die Ausbauten werden dabei in allen unseren Fokusregionen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Bayern erfolgen.“ Parallel konzentriert die IFG-Gruppe die verfügbaren Ressourcen in den kommenden Monaten noch stärker auf die finale Installation und Inbetriebnahme neuer Glasfaser-Internetanschlüsse beim Kunden. Dadurch werden in diesem Jahr so viele neue Kunden der Marken toni. und LEONET wie noch nie innerhalb eines Jahres von den unzähligen Möglichkeiten eines hochmodernen Glasfaser-Telefon-/Internetdienstes mit einer Bandbreite von bis zu 1 Gbit/s profitieren.
Nach Grußworten der Landräte des Neckar-Odenwald-Kreises, Dr. Achim Brötel, und des Main-Tauber-Kreises, Christoph Schauder, stellte zunächst Sven Butler vom Gigabitbüro des Bundes die Chancen und Herausforderungen beim Breitbandausbau in Deutschland dar. Anschließend präsentierte Daniel Röck, Leiter des Referats Digitale Infrastruktur im Baden-Württembergischen Innenministerium, Überlegungen für den erfolgreichen Ausbau im Land vor.
Volker Braun, Obmann des DIN-Gremiums zur DIN 18220, stellte Details der neuen DIN-Norm vor, mit der alternative Verlegemethoden wie bspw. Fräsen oder das Stufenschleifverfahren geregelt werden. Braun legte auch den rechtlichen Rahmen dar und warb dafür, die Chancen der neuen Techniken zuzulassen. Anschließend schilderte der Fachjournalist Marc Hankmann aktuelle Hürden für die Akzeptanz der Glasfaser bei den potenziellen Kunden.
Abschließend fand ein offener Dialog mit den Teilnehmern der Regionalkonferenz statt. Dabei wurden auch kritische Töne von Seiten der Kommunalpolitik laut, insbesondere bei aufgetretenen Verzögerungen verschiedenster Ausbauprojekte. Geschäftsführer Martin Naber erläuterte, dass insbesondere die starken Kostensteigerungen bei Baudienstleistungen und Material sowie die eingeschränkte Verfügbarkeit von spezialisierten Generalunternehmen einen zügigen Ausbau im letzten Jahr erschwert hätten. Naber räumte ein, dass manche Rahmenbedingungen gegenüber den Vorjahren schwieriger geworden seien. Dennoch bekannten sich die Geschäftsführer der BBV Deutschland zum flächendeckenden Ausbau im ländlichen Raum.