• Erster Landkreis in Deutschland, der privatwirtschaftlich ohne Steuer- und Fördergelder ausgebaut wird
  • Vorvermarktungsziel mit 21.000 Verträgen um mehr als 50 Prozent übertroffen
  • BBV setzt mit symmetrischen Diensten als Standard und einmonatigen Vertragslaufzeiten den neuen Maßstab für den deutschen Glasfasermarkt
  • Über120 Millionen Investitionssumme für alle 27 Kommunen
  • Ausbaubeginn im Juni in Aglasterhausen

 

Buchen. Die Menschen im Neckar-Odenwald-Kreis haben ihre historische Chance auf einen Glasfaserausbau bis in die Gebäude in überzeugender Manier genutzt. Das vorgegebene Vermarktungsziel für alle 27 Kommunen von 13.500 Verträgen wurde schon vor dem Vermarktungsende am 31. März nicht nur erreicht, sondern bis heute mit 21.000 Verträgen sogar um mehr als 50 Prozent überschritten. Damit hat das bundesweit einmalige gemeinsame Leuchtturmprojekt des Neckar-Odenwald-Kreises und der BBV Deutschland den entscheidenden Meilenstein erreicht, so dass ein völlig neues Kapitel in der Geschichte des Glasfaserausbaus in Deutschland aufgeschlagen werden kann.

Abhängig vom Abschluss der bereits laufenden Planungen will die BBV spätestens im Juni mit dem Spatenstich in Aglasterhausen mit dem Ausbau der ersten Kommune beginnen. Der schrittweise Ausbau des Kreises wird voraussichtlich bis Ende 2024 dauern. Die Investitionssumme von mehr als 120 Millionen Euro für das Projekt bringt der Infrastrukturinvestor und BBV-Gesellschafter Infracapital auf. Der Landkreis wird somit komplett privatwirtschaftlich ausgebaut.

Bei einem Pressegespräch zum offiziellen Start des Projekts in Buchen zeigten sich die Verantwortlichen überwältigt von der Resonanz in der Bevölkerung und stellten die weiteren Planungen vor: „Die Akzeptanz und das hohe Vertrauen in die Glasfaser haben uns angesichts der pandemiebedingten schwierigen Rahmenbedingungen für den Vertrieb mehr als positiv überrascht. Wenn sich fast ein Drittel aller Haushalte und Gewerbebetriebe im Kreis schon vor dem eigentlichen Baubeginn für einen Wechsel vom Kupfer zur Zukunftstechnologie Glasfaser entscheiden, fällt einem als Investor die Zusage für den Ausbau leicht. Zumal die Nachfrage weiter anhält“, erklärte Jürgen Hansjosten, Geschäftsführer der Infracapital in Deutschland.

„Der Neckar-Odenwald-Kreis wird zum ersten Landkreis in Deutschland, der die Glasfaser in allen 27 Kommunen ohne einen Cent Steuer- und Fördergelder erhält. Ich freue mich, dass unsere Bürgerinnen und Bürger die historische Dimension des einmaligen Angebots nicht nur erkannt, sondern auch derart beherzt genutzt haben. Wir lernen seit über einem Jahr, wie wichtig leistungsstarke Breitbandinfrastrukturen für uns alle im beruflichen und privaten Bereich sind. Mein Dank gilt der Infracapital und der BBV für das Vertrauen in den Neckar-Odenwald-Kreis. Darüber hinaus möchte ich allen Mitarbeitern, den Kommunen, den unzähligen Vereinen sowie den vielen engagierten Menschen danken, die sich so überzeugend für das Projekt eingesetzt haben“, betonte Landrat Dr. Achim Brötel.

„Noch niemals zuvor hat jemand versucht, die Glasfaser zeitgleich in allen Kommunen eines Landkreises in so kurzer Zeit zu vermarkten – und natürlich schon gar nicht unter den Bedingungen einer Pandemie. Neben dem Direktvertrieb sind wir dabei im indirekten Vertrieb mit unseren lokalen Fachbetriebspartnern, den Stadtwerken Buchen sowie unseren fast 250 Vereinspartnern deshalb in völlig neue Dimensionen vorgestoßen. Wir haben vielleicht nicht alles, aber sehr vieles richtig gemacht und neue Wege aufgezeigt, die Menschen von den Möglichkeiten der Glasfaser zu überzeugen“, erläuterte BBV-Geschäftsführer Manfred Maschek.

„Die Wechselstimmung von der 2018 zu 97 Prozent ausgebauten Vectoring-Technologie hin zur Glasfaser hält ungebrochen an. Wir wollten heute eine Bilanz der Vermarktung ziehen und sind bei einer weiteren Zwischenbilanz gelandet. Aktuell liegen uns 21.000 Verträge vor. Wie bereits mehrfach angekündigt, werden wir mit dem heutigen Stichtag neue Konditionen für einen Glasfaseranschluss mit toni-Internetprodukt einführen. Diesen gibt es bis Ende Mai 2021 für 199 Euro. Wir haben uns für diesen Übergangszeitraum als Dank für das Vertrauen entschlossen und möchten noch möglichst vielen die Möglichkeit geben, wenn auch nicht mehr kostenlos, zur Glasfaser zu wechseln“, sagte BBV-Vertriebschef Sascha Bender.

„Der Ausbau wird voraussichtlich im Juni in unserem ersten Bauabschnitt in den Kommunen Aglasterhausen, Obrigheim, Schwarzach, Neunkirchen, Neckargerach und Zwingenberg beginnen, da hier die Backbone-Anbindung für den Kreis liegt. Im September/Oktober folgen die Ausbaugebiete Buchen sowie Fahrenbach/Limbach. Danach wollen wir möglichst schnell Osterburken ankoppeln, um von da direkt in den Main-Tauber-Kreis zu kommen. Von diesen vier Baugebieten aus, wollen wir alle anderen Kommunen entwickeln. Die Ausbaugeschwindigkeit hängt letztlich von den Planungen ab. Diese sind die Voraussetzung für die Beauftragung der Tiefbauunternehmen. Grundsätzlich gilt je schneller die Planung, desto schneller die Auftragsvergabe und der Ausbau“, erklärte Bernd Henkel, Manager Cluster Implementation BBV Deutschland.

Auch die Bürgermeister Roland Burger (Buchen) und Thomas Ludwig (Seckach) betonten die zentrale Bedeutung des Breitbandausbauds für die Entwicklung des Ländlichen Raums: „Wir starten jetzt zu nicht weniger als einem Quantensprung in Sachen Digitalisierung und erbringen ganz nebenbei den Beweis, dass so systemrelevante und de facto öffentliche Infrastruktur durch eine kluge interkommunale Zusammenarbeit mit privaten Investoren schneller geschaffen werden kann als mit öffentlicher Förderung“, betonte Bürgermeister Burger. Bürgermeister Ludwig unterstrich als Vorsitzender des Kreisverbands des Gemeindetags: „Trotz der vielen coronabedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens wurde die geforderte Mindestzahl an Verträgen nun sogar sehr deutlich übertroffen. Die Menschen haben also verstanden, um was es geht. Für diese echte Gemeinschaftsleistung danke ich namens unserer 27 Städte und Gemeinden allen Beteiligten von ganzem Herzen. Ganz besonders möchte ich aber die vielen Vereine hervorheben, die sich im Ehrenamt als Glasfaserbotschafter engagiert haben. Deren Netzwerke waren mit ein ganz wesentlicher Schlüssel zum Erfolg.“

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